Was man VOR jeder Erfolgsplanung beachten sollte

Was man VOR jeder Erfolgsplanung beachten sollte

Was man VOR jeder Erfolgsplanung beachten sollte

written by CHRISTIAN BORN

„Im Leben gibt es nur zwei Probleme: 1 Du weißt, was du willst, aber du weißt nicht, wie du es bekommst, und/oder 2 du weißt nicht wirklich, was du willst.“ 

Dieses Zitat von David Allen gilt besonders bei der Planung von Erfolgen. Vieles ist neu und liegt im Ungewissen. Man stochert im Nebel. Umso wichtiger ist es, möglichst viel Klarheit zu erlangen über das, wonach man strebt.

Das heißt:

Vor jeder Erfolgsplanung sollte man erst einmal seine Hausaufgaben machen. Dabei gilt es 2 Dinge zu checken und zu beantworten.

Check 1: Geht das Erfolgsprojekt in die richtige Richtung?

Bevor Sie in die Planung von Erfolgsprojekten einsteigen, müssen Sie unbedingt geklärt haben:

  • Stimmt das Erfolgsprojekt mit meiner Erfolgspersönlichkeit und meinen Fähigkeiten überein? – bzw. der Corporate Identity der Firma?
  • Stimmt das Erfolgsprojekt mit meiner Erfolgsvision überein – bzw. meinen Werten, Wünschen, der Mission und Vision der Firma?
  • Stimmt das Erfolgsprojekt mit meinen Leidenschaften überein? Ist das Ergebnis wirklich genau das, was ICH möchte? Und: Welches Ergebnis ist überhaupt zu erwarten?

Nur wenn Sie diese Hausaufgaben im Vorfeld erledigt haben, kann Ihre Erfolgsplanung funktionieren! Was nicht passt, geht unter Umständen in eine völlig falsche Richtung. Die Gründe dafür sind:

  • Wir können nur dort Erfolg haben, wo wir die Chance haben, der Beste zu sein oder zu den Besten zu gehören. Das geht nur, wenn das Projekt mit unseren Stärken, Fähigkeiten und unserer Identität im Einklang steht. Robert Falcon Scott war ein Marineoffizier, aber kein Polar-Experte.
  • Wir können nur bei Projekten Erfolg haben, die zu uns passen. Nur einer „fixen Idee“ oder „guten Gelegenheit“ nachzulaufen, ist keine solide Basis für Erfolgsprojekte. Sie sollten zu unseren Wünschen und Visionen passen. Der VW Phaeton passte nicht zur DNA von Volkswagen.

Checken Sie also zuerst:

Stimmt das Erfolgsprojekt mit dem überein, was Sie tatsächlich SIND, was Sie wirklich WOLLEN, was Sie besser KÖNNEN als (viele) andere – und was bei Ihrer Umwelt auch GUT ANKOMMT?

Nur wenn Sie diese Frage mit JA beantworten konnten, und nur dann, sollten Sie aus der Ideenphase ernsthaft in die Planungsphase einsteigen und mit dem Erfolgsprojekt beginnen. Davor dient alles nur der Exploration des Projekts. 

Check 2: Steht das Erfolgsprojekt auf einer grundsoliden Basis?

Erfolgsprojekte bergen im Gegensatz zu reinen Zielprojekten höhere Risiken, Hürden, Härten und weitere Hindernisse in sich. 

Laut Jim Collins sind Erfolgsprojekte riskante, hochgesteckte Ziele. Oft sind diese mit einer Mondlandung vergleichbar. Auf jeden Fall ist die Erreichung zweifelhaft und schwierig. Oder man verliert viel, wenn man scheitert.

Das Risiko des Scheiterns ist in hohem Maße gegeben. Deshalb dürfen Erfolgsprojekte nie unbedacht und vorschnell eingegangen werden.

So gibt es nur zwei Arten von Erfolgsprojekten: schlechte und gute. Das hängt von der Bewertung vor der Planung ab. Sie sollten erkennen, zu welcher Art Ihr Erfolgsprojekt neigt. Das geht oft schon im Vorfeld:

Bei schlechten Erfolgsprojekten steht die Planung auf tönernen Füßen.
Gute Erfolgsprojekte fußen auf einer gesunden Planungsbasis.

Beispiele für schlechte Erfolgspläne sind:

  • Man ist Militärexperte und hat zum „ewigen Eis“ keinen näheren Bezug. Aus Karrieregründen wird man Expeditionsleiter bei der Eroberung des Südpols – die man streng auf Marineart plant (dem Naval Discipline Act).
  • Man ist Erfinder und hat als erster eine elektrische Glühlampe hergestellt. Doch um die Vermarktung hat man sich keine Gedanken gemacht. Es gibt in Haushalten noch keine Elektrizität (Göbel).
  • Man möchte ein innovatives Kleidungsstück entwickeln, obwohl man noch nie im Textilgeschäft tätig war und davon keine Ahnung hat.
  • Man kauft eine defizitäre Fluggesellschaft in einem schwierigen Markt, um zu expandieren, obwohl die eigene Airline nicht besonders floriert
  • Man legt im Hauruckverfahren die Bürodruckersparte still und bricht in lukrative Kassensysteme, obwohl man noch nie welche gebaut hat.

Alle diese Pläne hat es wirklich gegeben. Sie scheiterten in der Praxis grandios.

Beispiele für gute Erfolgspläne sind:

  • Man wendet die Erfahrungen, die man bei den Inuit im Hinblick auf das Überleben im ewigen Eis gesammelt hat, bei der Eroberung des Südpols an und ist 34 Tage vor seinem Konkurrenten am Ziel (Amundsen).
  • Man testet tausend Glühfäden, bis die Glühbirne maximal strahlt. Dann kümmert man sich um die Vermarktung, schließt Kooperationen, baut ein Generatoren-Werk und erleuchtet, um den Nutzen zu zeigen, einen Straßenzug taghell vor einer staunenden Weltöffentlichkeit (Edison).
  • Man ist im Textilmarkt aktiv und entwickelt eine neue atmungsaktive Faser, die man in bestehende Produkte als Mehrwert integriert
  • Man wendet seine militärische Erfahrung beim Bau von Düsenjets nach dem Krieg auf die zivile Luftfahrt an. Boeing hat damit viel gewagt, aber nicht zu viel – und hat damit alles gewonnen.
  • Man konzentriert sich als Finanzdienstleister bei Finanzprodukten auf die lukrativen Segmente, in denen man die meiste Kompetenz hat – und fügt einige Mehrwerte hinzu. Andere Segmente lässt man langsam auslaufen.

Das soll nicht heißen, dass nur solide Erfolgsprojekte Erfolg haben können. Das heißt aber, dass sie damit deutlich weniger Risiken eingehen und ihre Chancen erhöhen. 

Checken Sie den also zweiten Punkt:

Fußt das Erfolgsprojekt auf einer soliden Basis? Und wirkt das Risiko überschaubar?

Dabei ist es egal, ob Sie bereits über eine Basis verfügen oder diese erst schaffen. Wichtig ist, dass Sie mit dem Erfolgsprojekt, der Planung und dem Management erst starten, wenn Sie über eine solide Basis verfügen.

Oft ist es noch zu früh für einen dezidierten Erfolgsplan. Wenn das so ist, machen Sie erst Ihre Hausaufgaben, bevor Sie in ein Erfolgsprojekt investieren.

Wenn die Basis fehlt, begraben Sie diese Erfolgspläne – oder drehen Sie eine Schleife: Gehen Sie zurück auf LOS. Gehen Sie in die Vorplanungs-Phase, und schaffen sie die nötige Erfolgs-Grundlage!

Fußnoten

  • 1 David Allen: Getting Things Done. Oder in der deutschen Fassung: Wie ich die Dinge geregelt kriege.
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