ReWork: die neue Art zu arbeiten. Weniger ist mehr!

ReWork: die neue Art zu arbeiten. Weniger ist mehr!

ReWork: die neue Art zu arbeiten. Weniger ist mehr!

Jason Fried und David Heinemeier Hansson behandeln in „ReWork“, wie man beruflich erfolgreich sein und mit weniger Arbeit sogar mehr erreichen kann

Wichtige Hintergrund-Info

Was viele nicht wissen: Die beiden Autoren sind die Gründer und Inhaber der innovativen Software-Firma „Basecamp“: ein weltweit verbreitetes Projektmanagement-Tool, das die Arbeit neu organisiert, die Projektorganisation vereinfacht und beschleunigt. Vor allem für kleine oder mittlere Projekte.

Hinter Basecamp stecken nicht mehr als ein Dutzend Entwickler, kein Fremdkapital und kein Megakonzern. Aus diesem Geist heraus ist das Buch ReWork entstanden. Ich selbst habe Basecamp auch in meiner Firma im Projektmanagement eingesetzt. Deshalb war ich gespannt darauf, das Buch zu lesen.

Auf den Punkt gebracht

ReWork zeigt, dass man Arbeit neu denken und so organisieren kann, dass man authentisch bleibt, nicht viel riskiert, keine Ressourcen verschwendet, eine bessere Work Life Balance hat – und trotzdem richtig Geld verdient.

Allerdings sollte sich jeder vor Augen halten: Man kann man auf diese Weise viele Ziele erreichen und durchaus auch kleine Erfolge erzielen. Nur die ganz großen Megaerfolge wird man so wahrscheinlich nicht erreichen können. Was ja vollkommen in Ordnung ist, wenn man etwas Anderes im Sinn hat.

Das unterscheidet Work Life Balance eben von einem primär erfolgsgetriebenen Handeln. Denn es geht bei der Work Life Balance gerade nicht darum, mega-erfolgreich auf der Überholspur zu agieren, sondern eine gute Balance zwischen Arbeit und Leben zu finden.   

Für wen dieses Buch vor allem ist

ReWork ist für Firmenchefs genauso interessant wie für Führungskräfte oder Abteilungsleiter in Marketing, Vertrieb, IT, in der Entwicklung, im Personalwesen und vielen anderen Unternehmensbereichen. Und für alle „digital Natives“ sowieso. Das Buch erteilt der Old Economy eine klare Absage und zeigt eine neue Art zu arbeiten mit erfrischenden Gedanken auf. 

ReWork ist aus der Praxis – und für eine neue Praxis

Mit ihrer Software Basecamp haben die beiden Autoren gezeigt, dass sie in der Lage sind, Arbeit neu zu denken und zu definieren. Mit dem Satz „Man braucht nicht einmal ein eigenes Büro“ waren sie definitiv ihrer Zeit voraus. Spätestens seit Corona gibt es dazu keine zweite Meinung mehr.

Kapitel wie „Warum wachsen?“ haben Diskussionen vorweggenommen, die aktuell vor dem Hintergrund der Klimakrise und Ausbeutung des Planeten auch auf der Ebene der Makro-Ökonomie geführt werden. 

Einige wichtige Thesen aus ReWork

  • Eine Firma muss nicht nach den klassischen Regeln arbeiten, um zu funktionieren, um erfolgreich zu sein – moderne Tools und frische Gedanken machen’s möglich!
  • Mitarbeiter müssen sich nicht ständig sehen, um kolaborieren zu können – in der Firma der Autoren sind sie über acht Städte und zwei Kontinente verteilt
  • Man muss keine 60, 80 oder 100 Überstunden in der Woche anhäufen, um Leistung zu bringen, 10 bis 40 Stunden in der Woche sind ausreichend (!)
  • Der „Workoholic“ hat abgewirtschaftet. Wer effizient arbeiten und seine Freizeit genießen kann, ist der wahre Held der Arbeit!
  • Eine Haltung und ein großer Nutzen ist für ein Unternehmen wichtiger als ein Produkt oder eine Dienstleistung.
  • Weniger ist nicht unbedingt mehr. Aber die Autoren wissen aus Erfahrung, dass man mit weniger Arbeit dieselben Ergebnisse produzieren kann wie sonst – oder sogar noch bessere!

Bewertung der Thesen

Viele Thesen klingen beim ersten Lesen provokant, machen auf den Zweiten Blick aber Sinn. Vor allem geht es den Autoren nicht darum, die Arbeit weniger, sondern effizienter zu machen. Dass dann die Arbeit schneller fertig wird, ist eher der Nebeneffekt.

Außerdem stellen die Autoren stets in den Vordergrund, wie viele unnötige Schleifen oder Investitionen man sich durch ReWork sparen kann. Oder Geschäftsreisen und internationale Meetings. Einige weitere Kapitel, die verdeutlichen, was die Autoren unter cleveren Ideen und Geschäftsmodellen verstehen, machen dieses Buch schlüssig und rund.

Was kritisch anzumerken wäre

Natürlich kann man auch bei guten Büchern immer etwas kritisieren. Die Autoren sagen in ihrer Einführung selbst, dass ihr Buch nicht auf wissenschaftlichen Theorien beruht, sondern auf ihrer eigenen Erfahrung. Das heißt: Man kann sie nicht verallgemeinern.

Ihre Thesen dürften für ähnliche Geschäftsmodelle passen – das heißt jedoch nicht, dass überall, bei jeder Firma, funktionieren. Und noch weniger, dass sie allgemeine Gültigkeit hätten. Auf keinen Fall sollte man ReWork daher als „Allheilmittel“ für maximalen wirtschaftlichen Output bei minimalem Leistungsinput ansehen und die Thesen unreflektiert übernehmen, sondern immer auch auf den eigenen Fall anwenden.

Allerdings steckt in den Thesen einige Substanz, die man auf sein Geschäftsmodell adaptieren kann. Vor allem in Sachen Effizienz und Projektmanagement. Think Lean!

Fazit

ReWork ist ein sehr empfehlenswertes Buch über „Smart Business“. Zum einen, weil es mich auf neue Ideen gebracht hat, auch wenn nicht alles in diesem Buch für mich persönlich zielführend war. Zum anderen aber ist es einfach ein schönes und hochwertig aufgemachtes Buch. Es beginnt mit dem Einband in geriffelter Haptik, den man gerne in der Hand hält. Es lohnt sich hier, die gebundene Ausgabe zu bestellen, denn dieses Buch ist perfekt aufgemacht und seinen hohen Preis daher wert:

Interessante Haptik, kurze Kapitel, meist nur über eine Seite. Immer eine Grafik oder ein visualisierter Satz auf der „Einleitungsseite“. Das sorgt für eine saubere Gliederung, attraktive Darstellung und eine einfache Aufnahme der Informationen. Ein Buch, auf das die Zeit gewartet hat und das den richtigen Ton trifft. Mit modernen, anschaulichen Beispielen und pointierten Thesen, über die man auch streiten kann – und sollte. Mit einem Satz: Lesen, wie es sein soll. ReRead.

Viele Ideen für eine smartere Work Life Balance!

Christian Born

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Diese Formulierung stammt aus dem Bestseller „Keine Regeln“ über Netflix. Dort ist Feedback Teil der Firmenkultur und der Verbesserungs-Prozesse. Es bedeutet: „Mit positiver Grundhaltung aussprechen, was man wirklich denkt und anderen real ins Gesicht sagen könnte.“ Na, dann los …

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