Was Erfolgsplanung von Erfolgsmanagement trennt

Was Erfolgsplanung von Erfolgsmanagement trennt

Was Erfolgsplanung von Erfolgsmanagement trennt

written by CHRISTIAN BORN

In dem berühmten Gedicht „Lichtung“ von Ernst Jandl heißt es:

„lechts und rinks

 kann man nicht velwechsern

 werch ein illtum“

Auch zwischen Erfolgsplanung und Erfolgsmanagement kommt es in der Praxis häufig zu Verwechslungen – und die können Menschen und Firmen teurer zu stehen kommen, als man glaubt.

Abb. oben: Das „Alles steht Kopf Haus“ ist kein Planungsfehler, es illustriert aber ganz gut, was bei mangelndem Planungsverständnis so alles passieren kann.

Die Entscheidung über Erfolg oder Misserfolg fällt bei Erfolgsprojekten meist schon in der Planungsphase. Das Hauptproblem: fehlende Klarheit über die Art und Güte des Erfolgsziels – und damit fehlende Planung.

Ein Erfolgsprojekt kann perfekt gemanaged sein. Doch wenn der Plan nicht stimmt, nutzt alles Management wenig. Das Ergebnis ist im Plan schon angelegt! Auch das beste Erfolgsmanagement kann daran wenig ändern.

Das heißt: Große Erfolge entstehen in der Planung – und werden im Management realisiert. Sie entstehen aber nicht im Management!

Im Umkehrschluss bedeutet dass:

Ein Top-Erfolgsmanagement kann eine Flop-Planung nicht kompensieren – sie setzt sie nur exzellent und perfekt terminiert um.

Oder wie es bei Mark Twain so schön heißt: „Nachdem wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen!“

Welche Erfolgs-Unterschiede aus Planungs-Unterschieden resultieren können

Als Steve Jobs bei Apple das erste iPhone auf den Markt brachte, stand hinter dem Produkt ein perfekter und innovativer Plan, der die mobile Welt verändern und Apple an die Spitze bringen sollte. Mit Erfolg!

Wenn Apple heute (Stand 2023) ein iPhone auf den Markt bringt, dann sehen wir vor uns ein perfekt gemanagtes Produkt: das iPhone 15 aus Titan. Mit Top-Engineering. Qualitativ über jeden Zweifel erhaben.

Aber die Frage ist: ist das Produktmanagement von Apple auch heute noch perfekt geplant? Verfügen die aktuellen Produkte über innovative Ideen, die den Markt revolutionieren? Die Apple an der Spitze halten oder weiterbringen?

Und generell: Wann plante Apple zuletzt ein revolutionäres Produkt, das den Markt verändert hat?Beziehungsweise: Wenn plant Apple (s)einen nächsten Erfolg, der an die Erfolge von iPod, iPhone und iPad anknüpfen kann?

Das Problem: Falsche Prioritäten zwischen Erfolgsplanung und Erfolgsmanagement

Oft werden Projekte, Schwerpunkte, Zeiten und Ressourcen auf der Management-Ebene mehr verplant als geplant. Über 90 von 100 Menschen oder 9 von 10 Unternehmen verwenden für ihre Erfolgsprojekte Zeitplaner, Projekt-Management-Tools, Listen, Agendas und Kalender. 

Viele Manager sind keine großen Erfinder oder geniale Erfolgsplaner, wie Steve Jobs es einst war – daher sollten sie sich in der Planungsphase mehr Inspirationen holen.

Das wäre alles prinzipiell nicht schlimm, führt aber in der Praxis oft zu folgenden Prämissen: Es wird zu wenig über Planung nachgedacht und zu viel über die Umsetzung. Es gibt zu wenig Brainstorming und „Ideation“.

Das Machen gewinnt die Oberhand über das Planen. Der Kalender übernimmt die Kontrolle über den Tag. Der Kopf ist nicht frei, der Plan ist nicht klar. Das Gute ist nicht neu und das Neue ist nicht gut.

Im Mittelpunkt steht das Tagesgeschäft.

Das geht aber nach Dringlichkeit – und nicht nach Wichtigkeit. Das heißt: Die Planung kommt zu kurz! Was wirklich wichtig ist, können Sie nur auf der Planungs-Ebene entscheiden! Der Beitrag einer Maßnahme wird nur im Hinblick auf das große Ganze klar.

Die oberste Maxime bei der Planung und Umsetzung von Erfolgen ist:

„Das Wichtigste zuerst tun!“

Was aber ist das Wichtigste?

Was wirklich wichtig ist, können Sie nicht im Management-Prozess entscheiden! Die Planung gibt die Richtung vor. „Das Wichtigste zuerst“ muss daher permanent in der Erfolgsplanung entschieden werden.

Die Lösung: ERFOLGSPLANUNG FIRST!

Erst kommt die Planung, dann das Management! Auch im weiteren Prozess.

Nicht umgekehrt. Dabei entscheidet die Erfolgsplanung, was wichtig ist – und das Erfolgsmanagement setzt es möglichst effizient um. Die Empfehlung lautet:

1 Mit der rechten, kreativen Gehirnhälfte planen.
Bei der Erfolgsplanung sind sie eher ein Lenker, der den Prozess in die richtige Richtung leitet, auf Kurs hält. > Es bringt nichts, das falsche Feld zu beackern.

2 Mit der linken, rationalen Gehirnhälfte managen und führen.
Beim Erfolgsmanagement sind sie ein reiner Umsetzer, der den Prozess optimiert. > Das richtige Feld bringt nichts, wenn es schlecht beackert wird.

Daraus folgt:

Erfolgsplanung ist ein visionärer und strategischer Prozess. Dieser sichert die Richtung und Effektivität = das Richtige zum Wichtigen erklären.

Hier geht es um die Identifizierung von Erfolgszielen und die Entwicklung der richtigen Strategien. Wahre Erfolgsplanung hat stets die Richtung und den langfristigen Erfolg im Blick. Sie richtet sämtliche Etappen darauf aus. Sie sorgt dafür, dass der Prozess nicht entgleitet und vom rechten Weg abkommt.

Erfolgsmanagement ist ein administrativer Prozess. Dieser sichert Hebelwirkungen und die Effizienz = das Wichtige richtig gut erledigen! Hier geht es um die Steuerung und Kontrolle der Aktivitäten und Ressourcen, die den Erfolg auf den Etappen gewährleisten sollen. Flexible Planung, Umsetzung, Kontrolle und Bewertung. Sachziele, Terminziele und Kostenziele machen erst dann wirklich Sinn, wenn das Planungsziel das hält, was es verspricht!

Die erste Lektion ist daher: die Erfolgsplanung vom Erfolgsmanagement trennen! Erst kommt die Planung, dann das Management.

Die zweite: Reservieren Sie genügend Planungszeit – auch im weiteren Prozessverlauf! Überlassen Sie nicht das komplette Feld der Umsetzung!

Klingt logisch. Ist es auch. Wird aber in der Praxis oft verkehrt gehandhabt!

Oder mit Ernst Jandl gesprochen: velwechsert!

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Diese Formulierung stammt aus dem Bestseller „Keine Regeln“ über Netflix. Dort ist Feedback Teil der Firmenkultur und der Verbesserungs-Prozesse. Es bedeutet: „Mit positiver Grundhaltung aussprechen, was man wirklich denkt und anderen real ins Gesicht sagen könnte.“ Na, dann los …

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