Marie Curies Erfolgsgeheimnis hinter zwei Nobelpreisen
Marie Curies Erfolgsgeheimnis hinter zwei Nobelpreisen
Was braucht man, um in einer von Männern dominierten Wissenschaft als erste Frau einen Nobelpreis zu gewinnen? Und Jahre später noch einen!
Als Frau wurde Marie Curie von den männlichen Zeitgenossen ihrer Zunft in der Regel ignoriert, blockiert, bekämpft und angefeindet. Sie bekam keine Forschungsgelder, von ihrer Universität kein Labor zur Verfügung gestellt – und erreichte ihre Ziele doch.
Marie Curie war die erste Frau, die in einer von Männern dominierten Welt einen Nobelpreis verliehen bekam: für Physik. Und der es gelang, ein paar Jahre später einen zweiten zu erlangen. Dieses Mal für Chemie.
Um das einzuordnen, noch folgende Information: Danach sollte es 32 Jahre dauern, bis wieder eine Frau den Nobelpreis verliehen bekam. Lesen Sie, wie Marie Curie sich ihren Erfolgsweg bahnte.
Ein äußerst steiniger Erfolgsweg
Marie Curies Weg zum Erfolg war vor allem eines: steinig. Zu einer Zeit, in der Mädchen selten eine höhere Schule besuchen oder studieren durften, musste sie stets die Jahrgangsbeste sein, um ihr oberstes Lebensziel zu erreichen: ein Leben für die Wissenschaft führen zu können.
Sie stammte aus ärmlichen Verhältnissen und ihr wurde nichts geschenkt. Sie ordnete ihr Leben komplett ihren Studien unter. Im Zuge dessen lernte sie den Wissenschaftler Pierre Curie kennen. Kurze Zeit später führten die beiden eine Ehe und eine Forschungsgemeinschaft.
Nur durch die Heirat mit Pierre war Marie als Frau um das Jahr 1900 herum die Teilnahme am Wissenschaftsbetrieb der Männer möglich. Die Ehe legte den Grundstein, aber war nicht die Ursache für Maries Erfolge. Die Gründe dafür werden im Folgenden beschrieben.
Marie Curies Erfolgsgeheimnisse:
Das entscheidende Erfolgsgeheimnis: Hingabe
Marie Curie gelang vor allem deshalb eine Karriere mit einzigartigen Entdeckungen, weil sie beseelt von ihrer Tätigkeit und Sache war und sich mit großer Hingabe aufopferte. Frei von egoistischen und materiellen Interessen. Das ist das Geheimnis ihres Erfolgs. Oder in ihren Worten:
„Die Menschheit braucht zweifellos praktische Persönlichkeiten, die aus ihrer Arbeit einen maximalen Nutzen zu ziehen verstehen (…). Sie braucht aber auch Träumer, für die die uneigennützigen Ergebnisse ihres Werks so wichtig sind, dass es ihnen unmöglich ist, an die materiellen Vorteile zu denken, die sie sich sichern könnten.“
Führte Marie Curie ein glückliches Leben?
Darauf lässt sich antworten: sie führte ihr Leben so, wie sie es führen wollte und wie sie es sich vorstellte. Sie führte eine glückliche Beziehung mit ihrem Mann und ging glücklich in ihrer Arbeit auf.
Dennoch führte sie ein knochenhartes, von vielen Entbehrungen und Opfern geprägtes Leben für die Forschung, das kaum jemand anderem glücklich vorgekommen wäre – eine von Krankheit gezeichnete Existenz ohne Zeit für sich selbst, für die Kinder oder die vermeintlich schönen Dinge des Lebens. Für Marie Curie waren ihre Forschungen eindeutig der schönste Zeitvertreib!
Besonderer Dank an die Biografin Barbara Goldsmith
Zum Verständnis der Erfolgspersönlichkeit und der Erfolgsgeheimnisse Marie Curies hat mir besonders die Biografie von Barbara Goldsmith geholfen: „Marie Curie. Die erste Frau der Wissenschaft.“
Über Marie Curies Leiden wurde in den Biografien davor wenig geschrieben. Dabei sind ihre Kleider und Papiere bis heute so verstrahlt, dass niemand sie einfach so anfassen kann! Es ist das Verdienst Barbara Goldsmiths, neben der feministischen Frage diese Perspektive im Leben der mehrfachen Nobelpreisträgerin beleuchtet zu haben.
Bringt man ihre Schilderungen auf den Punkt, ist nach Lage der Symptome davon auszugehen, dass Marie Curie ein Leben unter starken Schmerzen führte und diese still erduldete. Schließlich arbeitete sie ohne Schutzanzug täglich mit radioaktivem Material und trug stets welches in einer Kapsel am Körper. Übrigens auch, nachdem die schädliche Wirkung bekannt war! Sie bezeichnete das Radium als „ihr Baby“ und trug es bis zum Schluss, unter heftigen „Wehen“, aus.
Selbstaufgabe und Selbstaufopferung als Schlüssel zum Erfolg
Wer Erfolg nur im Licht von Nobelpreisen und der damit verbundenen Blitzlichtgewitter betrachtet, dem entgeht die lange und oft auch leidvolle Geschichte dahinter.
Marie Curie gab sich persönlich und ihr ganzes Leben der Wissenschaft hin. Dieser Dienst an der Sache bis zur Selbstaufgabe machte schon damals den Unterschied aus und trennt bis heute immer noch die „Spreu vom Weizen“.
Fazit
Wer als Wissenschaftler und Entdecker zu Weltruhm und Ehre gelangen will, muss in der Lage sein, alles dafür zu geben. Sonst fehlen die entscheidenden Prozente.
Marie Curie hatte bereits in frühen Jahren einen Nobelpreis errungen. Sie hätte sich danach entspannt zurücklehnen und ein Forscherleben mit einer guten Work-Life-Balance führen können. Stattdessen hat sie sich in eine unmenschliche Sklavenarbeit gestürzt und für die, wie sie glaubte, medizinische Heilung der Menschheit, ihre eigene Gesundheit ruiniert.
Keiner der anderen Wissenschaftler zeigte so viel Einsatz oder hätte diese Fronarbeit so gewissenhaft und gründlich übernommen wie Marie Curie. Daher gebührt ihr auch der zweite Nobelpreis völlig zu Recht.