
Geld regiert die Welt? Fuggers Erfolgsgeheimnis
Geld regiert die Welt? Fuggers Erfolgsgeheimnis
Geld regiert die Welt? Jakob Fuggers Beispiel zeigt: es gehört mehr dazu. Die Erfolgsgeheimnisse des „reichsten Manns der Weltgeschichte“

Jakob Fugger war zu einer Zeit als Banker und Investor erfolgreich, in der man als „Wucherer“ im Kerker landen konnte. Trotz dieses Drohszenarios bewegte er das Zeitgeschehen auf höchster Ebene mit. Und wurde einer der mächtigsten Finanziers in Europa. Besonderer Dank für das Verständnis der Person Jakob Fuggers gilt dem Biografen Greg Steinmetz, der in seinem Werk „Der reichste Mann der Weltgeschichte“ sogar die These vertritt: Fugger ist, im Verhältnis betrachtet, der reichste Mann, der je gelebt hat. Wie auch immer: Hier interessiert die Frage, durch welche Fähigkeiten und Charakterzüge Fugger zu seinen Erfolgen kam. Dieser Artikel analysiert die Erfolgsgeheimnisse von Jakob Fugger. Dabei fällt auf: die wirtschaftlichen Erfolge hängen eng mit den politischen zusammen.
Fuggers (Welt-) politische Erfolge (Auszug)
Dabei half Fugger natürlich sein Geld (er verfügte angeblich über 2 % der europäischen Wirtschaftsleitung). Aber eben nicht nur.
Wie wird man erfolgreich? Fuggers politisches Erfolgsgeheimnis
Geld hatten einige Finanziers auf der Welt. Was aber hatte Fugger noch, was vielen fehlte? Luther wollte ihn ruinieren. Ritter wollten ihn umbringen. Politische Gegner wollten ihn beseitigen. In einem hart umkämpften Umfeld wie diesem sind folgende Eigenschaften von Wert:
Wie wird man reich? Das Erfolgsgeheimnis hinter Fuggers Reichtum
Ein wichtiger Punkt: Die Frage, wie man reich wird, erklärt noch lange nicht, wie man erfolgreich wird. Jakob Fugger war beides. Wie man das erreicht? Indem man:
Alles das traf auf Jakob Fugger zu. Er betrieb eigene Silberminen, entwickelte neue Technologien und Leistungen und sorgte dafür, dass die Erträge weiter investiert wurden und für ihn arbeiteten. Dabei handelte er stets gute Konditionen aus, so dass die Investments sich auch lohnten. Natürlich verlor Fugger auch mal Geld, wenn ein Gläubiger nicht zahlen konnte. Einmal war er sogar nahe am Bankerott. Erfolg war auch bei Jakob Fugger kein „Selbstläufer“ und der nächste Absatz zeigt: Erfolge muss man sich oft mit viel Schweiß verdienen.
Wie wird man mächtig? Das Erfolgsgeheimnis hinter Fuggers Stellung
Aus welchem Holz (Erfolgs-) Menschen „geschnitzt“ sind, zeigt sich stets und vor allem in Krisen. Fugger musste lernen, ständig mit Krisen zu leben. Wenn der Verlierer der von ihm finanzierten Feldzüge starb, konnte es immer sein, dass dieser seine Schulden nicht zurückzahlen konnte. Und umgekehrt: Fugger legte sein Geld nicht in den Keller, sondern schickte es überall zum Arbeiten. Fuggers schwerste Krise: der Tod des mächtigen Kardinals Melchior von Meckau.
Fugger schuldete von Meckau zum Zeitpunkt seines Todes damals astronomische 300.000 Gulden. Zu den potenziellen Erben zählten Bischöfe, aber auch der Papst selbst, die alle nun ihr Geld wollten. Fugger steckte in einem Dilemma: 1. Er konnte die Summe im Moment nicht aufbringen. 2. Wenn er nicht zahlte, kämen Zweifel an seiner Kreditwürdigkeit auf und ein Sturm auf seine Bank wäre die Folge. Was tun? Fugger fand folgende Lösung: Um Zeit zu gewinnen, erfand er die Existenz eines angeblichen zweiten (und richtigen) Testaments und eröffnete zahlreiche gerichtliche Prozesse zur Klärung. Das Manöver wurde nicht durchschaut und Fugger war gerettet. Das zeigt: Nerven muss man haben, besonnen muss man bleiben und gerissen muss man sein, dann findet man als Erfolgsmensch immer einen (Aus-) Weg!
Wie viel Glück war bei Jakob Fuggers Erfolgen mit dabei?
Glück gehört immer bei jedem Erfolg mit dazu. Aber eben nur mit. Fugger zum Beispiel war in der Erbfolge für eine geistliche Laufbahn vorgesehen. Da jedoch drei Geschwister vor ihm starben, wurde er stattdessen von seinen Eltern nach Venedig in die Lehre geschickt. Dort lernte er alles über Buchhaltung und das Finanzwesen auf dem neuesten Stand. Mit Glück allein sind die Erfolge Jakob Fuggers nicht nur zu erklären. Aber man sieht an diesem Beispiel, wie sehr äußere Faktoren oder Schicksalsfaktoren in jede Karriere eingreifen können. Man hat nicht ALLES selbst in der Hand!
Machte der Erfolg Jakob Fugger glücklich?
Wie man den Äußerungen seines Biografen Greg Steinmetz entnehmen kann, war Jakob Fugger wohl ein erfolgreicher, aber eher kein glücklicher Mensch. Wobei ihm der Erfolg wichtiger war als das Glück. Fugger setzte offensichtlich einen klaren Schwerpunkt im Leben. Sein Lebensziel war die Anhäufung von Geld und die Erringung von Siegen. Seine Geschäftstätigkeit brachte ihm durch seine Kämpfe viele Feinde ein, aber offensichtlich keine Freunde. Fugger war ein Einzelgänger, ein einsamer Krieger auf dem Erfolgspfad. Das zeigt, dass Erfolg haben und glücklich sein zwei verschiedene Dinge sein können. Natürlich hatte Fugger Spaß an seiner Tätigkeit – mehr dazu im Fazit.
Fazit
Wenn der Satz „Geld allein macht nicht glücklich“ auf eine Person wirklich zutrifft, dann auf den „reichsten Mann der Weltgeschichte“: Jakob Fugger. Man erkennt an seiner Karriere: Wer Erfolg im Leben haben will, braucht dazu bestimmte Eigenschaften, wer glücklich sein will, braucht eventuell ganz andere. Statt Härte ist hier vielleicht mehr Sanftmütigkeit gefragt. Auf jeden Fall wird klar, dass Fuggers Aufstieg eng mit einem bestimmten Charakter verbunden ist. Wer ebenfalls Erfolge auf der ganz großen Weltbühne und im großen Stil anstrebt, sollte besser den Charakter eines Jakob Fugger besitzen und ähnliche Fähigkeiten entwickeln. Dennoch soll Jakob Fugger das Lebensglück nicht abgesprochen werden. Der Psychologe Martin Seligman hat darauf verwiesen, dass erfolgreiche Menschen Glück häufig durch „Flow“ ersetzen (einen Begriff, den der preisgekrönte Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi in seinem gleichnamigen Buch geprägt hat). Mit anderen Worten: sie gehen voll und ganz in ihrer Arbeit auf. Auch das ist sicherlich ein wichtiges Erfolgsgeheimnis.
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