Erfolgsfaktor Wagnisse steigern: der Wow(i)-Effekt

Erfolgsfaktor Wagnisse steigern: der Wow(i)-Effekt

Erfolgsfaktor Wagnisse steigern: der Wow(i)-Effekt

Das Coming-Out des ersten „schwulen“ Politikers Klaus Wowereit zeigt, wie man sich aus brenzligen Situationen befreien kann, indem man alles wagt – und gewinnt

Dass Klaus Wowereit homosexuell war, war ein offenes Geheimnis, das nicht groß störte oder interessierte. Als er aber zum Regierenden Bürgermeister von Berlin aufsteigen sollte, bekam er ein Problem. Nie zuvor hatte sich ein Politiker zu seiner Homosexualität bekannt. Durch dieses „Tabu“ war er angreifbar. Politische Gegner wetzten schon die Messer.

Wowereit, selbstbewusst wie er war, hatte sein Privatleben nicht hinter verschlossenen Türen geführt. Im Prinzip war seine sexuelle Orientierung stadtbekannt – nur wurde sie, wie damals üblich, nicht offiziell gemacht. Wie Klaus Wowereit kann jeder von uns im Leben mit allen möglichen Punkten in schwierige Situationen geraten. Seine Aktion ist ein Lehrstück dafür, wie man sich daraus befreit.

Das Wagnis steigern als Erfolgsfaktor: Alles auf eine Karte setzen!

Am 10. Juni 2001 hatte Klaus Wowereit als erster Politiker und Prominenter in Deutschland den Mut, auf einer Pressekonferenz zu sagen: „Ich bin schwul.“ Das an sich verdiente zu dieser Zeit schon Respekt. Dann aber fügte er den legendären Satz dazu: „Und das ist auch gut so!“

Damit ging er mutig in die Offensive, setzte alles auf eine Karte und nahm seinen Gegnern zugleich auch den Wind aus den Segeln. Denn er zeigte, dass er zu sich selber stand und zog den vermeintlichen Makel „Homosexualität“ damit ins Positive.

Sein selbstbewusstes Eintreten für seine Homosexualität war anders als alles, was man davor kannte: ein entwaffnend offenes und positives Bekenntnis zu einem tabuisierten Thema. Das brachte ihm statt der erwarteten Diskreditierung eine hohe Anerkennung ein und Sympathien.

Wer wagt, kann gewinnen. Wer nichts wagt, kann nur verlieren

„Der Regierende Bürgermeister von Berlin ist schwul!“ Diese Schlagzeile, das war Wowereit klar, würde bald in den Zeitungen stehen, wenn er jetzt nicht handeln würde. Das zur damaligen Zeit übliche Handlungsmuster war: alles abstreiten. Schließlich konnte die Presse ja schlecht einen Paparazzo ins Schlafzimmer schicken.

Nach diesem Prinzip agierte 2003 auch der Erste Bürgermeister Hamburgs, Ole von Beust. Beust erklärte, er und sein Lebenspartner seien nur Studienfreunde. Was sich zunächst wie eine gute Handlungs-Option anhört, ist in Wirklichkeit keine. Denn danach begann eine „Hexenjagd“ und die Wahrheit kam doch irgendwann ans Licht.

Widerstehen Sie daher dem Impuls, nach üblichen Mustern zu handeln. Sie führen meist in eine Sackgasse. Die übliche Dementiertaktik ist am Ende nur selten von Erfolg gekrönt!

Und das ist auch gut so

Wowereit hatte das erkannt und wollte sich auch nicht verstecken. Für ihn war klar: Er musste sich der Situation stellen. Aber wie? Was würde passieren, wenn er alles offen zugab? Wäre dann seine Karriere zu Ende? Das hätte durchaus passieren können!

Wenn Wowereit verdruckst vor dem Mikrofon agiert hätte, wäre es möglicherweise so bekommen. Aber indem er das geniale „Und das ist auch gut so“ hinterherschob, hüpfte er mit einem Lächeln aus der Defensive in die Offensive. Er fragte damit: Was ist am Schwulsein eigentlich schlecht? Und kehrte somit die Beweislast um!

Eine Schrecksekunde lang herrschte Stille im Saal. Dann folgte tosender Applaus. Wowereit hatte es mit einem Nebensatz geschafft und stieg in den Rang eines gefragten Talkshow-Gasts und „A-Promis“ auf. Sein Zitat hat Kultstatus erlangt. Er hat etwas riskiert, aber genau dadurch alles gewonnen!

Fazit: Wer wagt, gewinnt, lautet einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Wer in Schwierigkeiten ist, wer in einem Dilemma steckt, wer einen harten Schnitt oder einen großen Schritt vor sich hat, kann sich immer an Beispiel an Wowereit nehmen und dem „Wow(i)“-Effekt:

Mutig in die Offensive gehen, offen zu sich selber stehen, nicht herumeiern, nicht herumdrucksen. Gefragt sind selbstbewusste Aktionen mit Rückgrat, die zeigen, dass man zu sich und seinem Handeln steht. Das bringt Anerkennung – und Erfolg.

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Diese Formulierung stammt aus dem Bestseller „Keine Regeln“ über Netflix. Dort ist Feedback Teil der Firmenkultur und der Verbesserungs-Prozesse. Es bedeutet: „Mit positiver Grundhaltung aussprechen, was man wirklich denkt und anderen real ins Gesicht sagen könnte.“ Na, dann los …

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