Erfolgsfaktor Beziehungen: Habsburger Heiratspolitik

Erfolgsfaktor Beziehungen: Habsburger Heiratspolitik

Erfolgsfaktor Beziehungen: Habsburger Heiratspolitik

Warum Krieg führen, wenn man auch durch Heiraten zum Ziel kommt? Die Nutzung von Beziehungen und Bündnissen ist oft der entscheidende Erfolgsfaktor

Für die adeligen Herrschaftshäuser war es von existenzieller Bedeutung, ihren Einfluss, ihre Macht und ihr Herrschaftsgebiet zu erweitern. Zur Vergrößerung des Territoriums gab es vor allem ein Mittel: den Krieg. Das jedoch war riskant, durch hohen Einsatz von Ressourcen und von Verlusten begleitet. Die Habsburger perfektionierten daher erfolgreich einen anderen Weg der Territoriums-Erweiterung: die Kunst des Heiratens.

Die auf diesem Weg geschmiedeten Beziehungen und Bündnisse erwiesen sich als äußerst stabil. So konnte man in einem Ausmaß expandieren, wie es auf Wegen der Diplomatie und des Krieges nicht möglich gewesen wäre.   

Erfolgsfaktor Beziehungen: Oft mächtiger als alles – sogar Kriege      

Wozu sind Kriege da? Diese Frage wurde nicht nur im 20. Jahrhundert von der Friedensbewegung gestellt, sondern schon im Mittelalter und davor. Man weiß nicht genau, wer als erster die Idee hatte, zur Expansion von Ländereien keine Armee, sondern seine Tochter zu entsenden. Auf jeden Fall gebührt den Habsburgern die historische Ehre, das Prinzip der Territoriums-Erweiterung durch Heirat perfektioniert und den Erfolgsfaktor Beziehungen „hoffähig“ gemacht zu haben.

Diesem Prinzip kann sich jeder anschließen, der auf direktem und konfrontativem Weg nur schwer zum Ziel kommt. Wir sind in unseren Genen offenbar so sehr auf Konfrontation getrimmt, dass wir Wege ohne Streit oft gar nicht erst erwägen! Wer hingegen seine Gegner durch Beziehungen erobert oder durch Bündnisse kalt stellt, kommt leichter zum Ziel. Schließlich ist es leichter, einen Menschen zu erobern als sein Reich oder seinen Besitz.   

Wer einen Bund oder Pakt schließt, vergrößert seinen Einfluss      

Herrschen kann so einfach sein! Wenn man statt der Doppelaxt die Dynastie ins Feld führt. Aufgrund seiner erfolgreichen Heiratspolitik wurde das Habsburger-Österreich als „Felix Austria“ (glückliches Österreich) bezeichnet. „Tu Felix Austria nube“ (nubere = heiraten) wurde damals zum geflügelten Wort.

Es gab sogar ein Gedicht dazu: „Kriege lass andere führen, du, glückliches Österreich, heirate! / Denn was den anderen Mars, Venus, die Göttin, gibt ’s dir.“ Was sich die anderen mit der Hilfe des Kriegsgottes Mars nehmen mussten, schenkte den österreichischen Habsburgern oft die Liebesgöttin Venus durch Verwandtschaft und Vererbung.

Allerdings muss man sagen, dass einem im Leben nichts geschenkt wird. Die Erfolge sind das Resultat hohen politischen Geschicks und intensiver Strategien auf dem Feld der Kuppelei und der Beziehungspflege. Liebe? Ist nur etwas für Romantiker.

Gehen Sie ihn mit höchster Konsequenz      

Kaiser Friedrich III. begann im 15. Jahrhundert mit der enorm erfolgreichen Heiratspolitik der Habsburger: ob Spanien, Böhmen, Ungarn, die Habsburger gingen diesen Weg mit höherer Konsequenz als viele andere Dynastien. Vor allem muss der Generationen-übergreifende Plan hier besonders beachtet werden, da der Heiratsstifter oft nicht in den Genuss kam, alle Früchte zu ernten – sondern erst folgende Generationen.

Die Planungen dazu mussten von langer Hand eingefädelt und von der ganzen Sippe mit isziplin und Nachhaltigkeit verfolgt werden. Auch mussten in Form von geeigneten Nachkommen die Gelegenheiten dazu geschaffen werden. Aber der Aufwand lohnte sich: Schließlich ist es besser, Dynastien zu produzieren als ein Volk durch Kriege zu verheizen. Deshalb: Überlegen Sie im Falle einer Konfrontation oder Stress-Situation, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt, zum Ziel zu kommen.

Tipp: Erfolg durch Beziehungen und Bündnisse. Man sollte wie die Habsburger versuchen, Ziele durch Beziehungen und Bündnisse zu erreichen. Stresssituationen oder direkte Konfrontationen lassen sich durch die richtigen Beziehungen oft im Vorfeld vermeiden. Oft ist es sogar schöner, einen Weg im Verbund mit dem richtigen Partner zu gehen – und dadurch das Ziel zu erreichen.

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