Was Lebensglück bedeutet – und was nicht
Glück ist einer der drei grundsätzlichen Lebenswege: Erfolg, Glück und Work Life Balance. Die Wege des Glücks sind nicht vergleichbar mit den Wegen zum Erfolg, auch wenn Menschen das oft glauben und miteinander vermischen oder im Erfolg ihr Glück suchen und umgekehrt. Glück wird hier immer im Sinne von „Glücklichsein“ verstanden oder von „Lebensglück“. Wie man sein Glück im Leben findet, was Glück ist und wie man seine vielfältigen Dimensionen voneinander unterscheidet, findet man hier auf SUCCESS INSPIRATIONS.
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Erfolgsfaktor Individualität: Horst Lichters „Oldiethek“
Horst Lichter brachte eine Nahtoderfahrung dazu, zu sich selber zu stehen. Seit er seiner Individualität Raum gibt, ist er damit sehr erfolgreich
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Erfolgsfaktor Feldverlagerung: Al Capones Ende
Wer auf dem üblichen Terrain keine Erfolge feiert, sollte versuchen, das Feld zu verlagern. Ein Beamter brachte so den übermächtigen Al Capone zu Fall
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Erfolgsfaktor Intuition: Evelyn Glennie
Die Einbeziehung aller Sinne ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Bestes Beispiel: die taube Schlagzeugerin Evelyn Glennie (Touch the Sound)
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Erfolgsfaktor Differenzierung: Anders als andere
Der Tipp für einen gelungenen Auftritt: Anders auftreten als alle anderen! Wie Winston Churchill in der berühmtesten Rede der Welt
Was ist Glück? Die Bedeutungen eines vielschichten Themas und Begriffs
Ist es nicht paradox: Kaum jemand kann es erklären, aber alle Menschen wünschen sehnsüchtig, es zu erlangen: das Glück. Was ist das eigentlich, das Glück? Zu diesem Thema gibt es unzählige Schriften und Definitionen. Schon die Philosophen in der Antike und auch die Weltreligionen haben sich mit der Glücksfrage ausgiebig beschäftigt. Trotz einer Vielfalt an Antworten zum Verständnis von „Glück“ fällt es den Menschen in der modernen westlichen Welt nicht leicht, eine nach heutigen Maßstäben passende Definition und Bedeutung zu finden. SUCCESS INSPIRATIONS wird auf dieser Seite weiter unten die einzelnen Puzzleteile beschreiben und das Puzzle am Ende richtig zusammensetzen.
Weg mit den philosophischen „Altlasten“: Hedonisten, Epikuräer & Co.
Über das Glück ist in den letzten 3.000 Jahren der Menschheitsgeschichte sehr viel Weises geschrieben worden. Aber warum hilft uns vieles von dem heute so wenig weiter? Die Antwort: Die Maßstäbe von damals sind in unserer modernen Gesellschaft oft aus der Zeit gefallen! Ob Hedonisten oder Epikuräer, ob Sokrates oder Platon: Was die Philosophen der Antike gedacht haben, ist vielfach mit Ansprüchen an eine Moral versehen, die nicht mehr zeitgemäß ist. Platon zufolge müsse man sich erst von seinem Körper befreien und Gottnähe erlangen, um das Glück finden zu können. Das Prinzip des „Nirvana“ korrespondiert nicht unbedingt mit dem westlichen Verlangen nach Fülle und Erfüllung.
Das sind nur zwei Beispiele von vielen Maßstäben, die in der heutigen individualistischen westlichen Gesellschaft in dieser Form nicht „ziehen“. Das Glück findet man heute eher auf modifizierten Wegen und nicht so sehr auf der Basis von althergebrachten Theorien oder Dogmen. So schade das im Einzelfall auch ist. Das soll die Bedeutung von 3.000 Jahren Geistesgeschichte in keiner Weise schmälern. Was bis heute Bestand hat, wird im Rahmen dieses Blogs auch weiter transportiert. Zum Beispiel die aristotelische Erkenntnis, dass Glück das höchste Gut im Leben eines Menschen ist oder sein sollte. Ein Gedanke, der im Laufe der Zeit zu den heute geltenden Menschenrechten geführt hat.
Zwischen Fortuna und Felicita – um welches „Glück“ geht es?
Wenn wir uns dem Thema „Glück“ sprachlich nähern, fällt unmittelbar auf, dass es im Deutschen keine Unterscheidung zwischen Glück und Glücklichsein gibt. Ist das Zufall oder ein Zeichen dafür, dass wir Deutschen uns mental im Unterschied zu anderen Nationen mit dem Glücklichsein ein wenig schwertun? Im englischen Sprachraum haben die Menschen weniger Probleme, das richtige Glück auf sprachliche Weise zu finden, denn die englische Sprache trennt klar zwischen „lucky“ (im Sinne von Glück haben) und happy (im Sinne von Glücklichsein). Die Italiener kennen den Begriff „Fortuna“ für das Glück und „Felicita“ für Glücklichsein. Was aber ist im Deutschen die Lösung? In der deutschen Glücksforschung wird dieser sprachliche Mangel heute wie folgt kompensiert: Hier spricht man bei „Glück haben“ von Zufallsglück und bei „Glücklichsein“ von einem Glücksmoment oder einem Glückszustand. Oder, was deutlich treffender und umfassender ist, von Lebensglück!
Lebensglück statt Augenblicksglück
Wenn wir hier über „Glück“ sprechen, ist ausdrücklich nicht Zufallsglück (im Sinne von zufällig Glück haben), sondern der Glückszustand oder das Lebensglück (im Sinne von Glücklichsein) gemeint. Womit wir schon beim ersten Punkt wären: Nach dem heutigen, weiter gefassten Verständnis von Glück strebt der Mensch nicht etwa, wie in Modellen der Antike entwickelt, nach hedonistischen Glücksmomenten und auch nicht nach tugendhaften Glückszuständen. Zudem geht es hier nicht um die überpersönlichen Fragen nach dem Glück im Rahmen einer „Staatskunst“, wie von Aristoteles in der Nikomachischen Ethik aufgeworfen, von Thomas Jefferson in der „Bill of Rights“ aufgegriffen und im Staate Bhutan in Form des „Bruttonationalglücks“ mit einer Staatsräson versehen.
Es geht darum, ein glückliches Leben so zu führen, wie es unseren individuellen Lebenswünschen entspricht. Dafür wird in der modernen Glücksforschung der Begriff „Lebensglück“ verwendet. Dieser bezieht sich nicht nur auf Glücksmomente oder Glückszustände. Diese könnten, wie bei einem Drogenrausch, nur kurz und flüchtig sein. Lebensglück umfasst einen längeren, wenn möglich lebenslangen, Zeitraum.
Zudem deckt „Lebensglück“ die Tatsache ab, dass sich kein Mensch in einem immerwährenden Glückszustand befinden kann. Diese Anforderung an das Glück und das Leben zu stellen, wäre unrealistisch. Lebensglück trägt der Tatsache Rechnung, dass es neben glücklichen auch mal leidvolle Lebensphasen geben kann und schwere Tage oder Stunden, ohne dass deshalb das Konzept des „Lebensglücks“ oder eines glücklichen Lebens dadurch infrage gestellt wäre.
Ein Beispiel für den Unterschied zwischen der Forderung nach einem permanenten Glückszustand und Lebensglück liefert das Kriegen von Kindern. Für viele Menschen ist dies eine Hochphase im Leben. Die Erfüllung eines Herzenswunschs unddie entscheidende Grundlage für ein glückliches Leben. Auch wenn die ersten Monate mit einem Säugling sehr anstrengend verlaufen. Entspannte Momente des Glücks und Genießens sind in der Zeit des Stillens und der Schlaflosigkeit rar gesät. Solche Phasen der Investition können anstrengend sein, müssen aber geleistet werden, um eine Basis für das (spätere) Lebensglück zu legen. Ebenso schafft eine Altersvorsorge die finanziellen Grundlage für ein glückliches Leben in der Rente. Auch wenn dadurch jeden Monat einige hundert Euro für mögliche Glücksaktivitäten nicht zur Verfügung stehen.
Beim Lebensglück geht es darum, sich einen Rahmen zu schaffen, in welchem ein Erleben von Glücksmomenten und Glückszuständen am besten möglich ist. So gesehen, bezieht sich Lebensglück weder auf einen Augenblick noch auf einen Dauerzustand, da beides unrealistisch wäre. Lebensglück hängt zudem mit Fragen einer sinnvollen Lebensführung oder des Sich-in-den-Dienst-Stellens für eine höhere Sache zusammen. Auch das Suchen von Erfolgen kann in bestimmten Lebenfahren für manche Menschen über eine glückliche Lebensführung oder eine unzufriedene Existenz entscheiden. Man sieht: das Konzept des „Lebensglück“ geht weit über kurzfristige Vergnügungen oder platte Erklärungsmodelle hinaus.
Wie findet man sein Glück im Leben?
Sein Glück im Leben zu finden ist nicht einfach. Man erreicht es weniger durch Nachdenken, sondern vor allem durch: Fühlen, Wünschen, Sehnen und Genießen. Indem man in sich hineinhört und spürt, was man braucht, um darauf zusteuern zu können. Indem man durch eine hohe Achtsamkeit und Dankbarkeit die Fähigkeit steigert, glückliche Momente bewusst zu suchen und zu genießen. Jeder Mensch hat eine innere Mitte, einen Wesenskern und Seele. Dieser „innere Kompass“ spürt, was gut für ihn ist und was nicht, wenn man ihn richtig „anzapft“. Und zwar entweder auf einen Moment bezogen oder absolut auf das ganze Leben bezogen. Wir müssen nicht rational alles über das Glücklichsein „wissen“. Aber wir sollten die Fähigkeit kultivieren, zu fühlen, was uns glücklich macht. Oder einfach auf unsere Stimme zu hören. Mehr ist es nicht. Und doch kann das so viel im Leben ausmachen!
Auf direktem Weg zum Glück – oder auf Umwegen
Es kann sein, dass der Weg zu unserem Lebensglück über Umwege führt. Indem wir, wie Studenten, viel Disziplin benötigen, um harte Lern- oder Entwicklungsphasen überstehen zu können:.Phasen, in denen in ein künftiges Glück investieren müssen, ohne es sofort auskosten zu können. Oder Phasen, in denen wir uns in den Dienst einer Aufgabe stellen, die über uns selbst hinausweist.
Werner von Braun träumte von der Landung auf dem Mond. Nelson Mandela träumte von einem Leben ohne Apartheid. Gandhi träumte von einem Leben in göttlicher Wahrheit in einem befreiten Indien. Albert Einsteins Vision war, eine Formel zu entwickeln, die helfen würde, die Welt zu erklären. Und so weiter. Diese Menschen haben ihr Leben einer Aufgabe gewidmet und nicht eher losgelassen, bis ihre Ziele erreicht waren.
Viele Spitzensportler, Politiker, Künstler, Wissenschaftler oder Unternehmer stellen ihr Lebensglück erst einmal hintenan, bevor sie irgendwann beruflich kürzertreten und das Lebensglück mehr in ihr Lebenskonzept integrieren. Agnetha, das blonde A von Abba, zog der Fortsetzung ihrer erfolgreichen Karriere ihr Lebensglück vor, nachdem sie erkannt hatte, dass sie als junge Mutter nicht länger mit Abba auf Welttourneen gehen will, sondern mehr von ihren Kindern haben möchte.
Der Mensch ist frei geboren – auch beim Glück
Immer wieder wird in der modernen Glückforschung auf die Fähigkeit des Menschen hingewiesen, freie Entscheidungen treffen und Dinge verschieden interpretieren zu können. Für den einen ist das Glas halb leer, für den anderen halb voll. Wer eher zu Depressionen und zu Pessimismus neigt, für den dürfte es schwerer sein, in einen Glückszustand zu kommen als für einen hoffnungsvollen Optimisten. Achtsamkeit und Dankbarkeit können deshalb mächtige Hebel sein, um glücklich zu werden und vielen Ereignissen im Leben positive Seiten abgewinnen zu können.
Auf der anderen Seite sollte man konsequenter auf sein substanzielles Glücklichsein hinarbeiten: durch die richtigen Entscheidungen, die man trifft, die Menschen und Dinge, mit denen man sich umgibt und durch das Leben, das man führt. Oder durch das Konzept der „Positiven Psychologie“, wie sie der Psychologe Martin Seligman entwickelt hat.
Abschließende Betrachtung
Jeder Mensch trifft (s) eine Entscheidung, ob er sein Leben dem Erfolg widmen, in eine Work Life Balance kommen oder sich ganz auf sein privates Glück konzentrieren möchte. Oft hängt es auch einfach von der Lebensphase ab, in der man sich befindet. Oder den Möglichkeiten, die man hat. Und manchmal sind es Mischformen aus allem! SUCCESS INSPIRATIONS präsentiert Rezepte und Gedanken rund um das Thema Lebensglück, Anregungen zum Glücklichsein und Querverweise auf Erfolg und Work Life Balance. Sie wollen Ihr Lebensglück finden? Lassen Sie sich inspirieren.