Was ist ein Erfolgsfaktor? Wie bedeutend ist sein Einfluss?
Was ist ein Erfolgsfaktor? Wie bedeutend ist sein Einfluss auf den Erfolg?
Ein Erfolgsfaktor nimmt auf das Zustandekommen von Erfolgen einen wichtigen oder sogar bestimmenden Einfluss. Wie sind Erfolgsfaktoren zu erklären?
Erfolgsfaktor, der (männl. Substantiv), plural: Erfolgsfaktoren
Etwas, das sich in wesentlicher Weise auf den Erfolg einer Person, einer Sache oder einer Unternehmung auswirkt. In der lexikalischen Bedeutung: wichtige Einflussgröße in Bezug auf das Zustandekommen von Erfolgen.
In der fachsprachlichen Bedeutung der Betriebswirtschaftslehre: wichtige Einflussgröße für das Zustandekommen von Unternehmenserfolgen.
Erfolgsfaktor, lexikalische Bedeutung: zusammengesetztes Namenwort aus „Erfolg“ und „Faktor“
Der Begriff Erfolgsfaktor wird aus dem Begriff Erfolg und dem Begriff Faktor gebildet. Das „s“ dazwischen hat als „Fugen-S“ keine grammatische Bedeutung. Es soll die Aussprache erleichtern.
Das Grundwort ist „Faktor“: Ein Faktor ist eine Größe, die auf das Zustandekommen eines Ergebnisses einen wichtigen Einfluss ausübt. In der Medizin werden die vier Blutgruppen zum Beispiel nach dem Rhesusfaktor unterteilt.
Im Lateinischen kommt das Substantiv „factor“ vom Verb „facere“, das „machen“ bedeutet. „Factor“ bedeutet wortgetreu „Macher“, wird in Wörterbüchern aber oft mit „Urheber“ übersetzt. Das zeigt ebenfalls die Wichtigkeit des Stellenwerts, den man dem einem Faktor beimisst.
Allerdings ist ein Faktor kein „alleiniger“ Urheber eines Erfolgs oder dessen einzige Ursache. Wohl aber eine Größe mit (ge)wichtigem Einfluss. Das wird auch durch folgende Verwendungen des Wortes Erfolgsfaktor deutlich:
„Erfolgsfaktor“ – Beispiele für die richtige Verwendung
Merke: Erfolgsfaktoren sind in der Regel erfolgskritisch, aber nicht allein erfolgsentscheidend
Alle oben genannten Erfolgsfaktoren wurden als wichtige Einflussgrößen, aber nicht als allein entscheidende Erfolgsursache bezeichnet. Zudem trägt nicht jeder Faktor bei jeder Erfolgsunternehmung gleich stark zum Erfolg bei. Oder überhaupt.
Generell kann es eine Vielzahl an Erfolgsfaktoren für Erfolge geben. Bei bestimmten Erfolgen können jeweils einige davon Anwendung finden, jeweils andere dagegen nicht. Das hängt von der jeweiligen Beschaffenheit und Art der Erfolge ab.
Faktoren, die in Bezug auf bestimmte Erfolge eine wichtige Wirkung entfalten und sich gegenüber anderen hervortun, werden als „erfolgskritisch“ bezeichnet, nicht jedoch als „erfolgsentscheidend“.
Auch dieser Sachverhalt lässt darauf schließen, dass Erfolge durch mehrere Erfolgsfaktoren zustande kommen. Jedenfalls gilt: Stimmen die erfolgskritischen Faktoren, wirkt sich das auf den Gesamterfolg positiv aus. Stimmen einige oder auch nur einer davon nicht, ist der Gesamterfolg gefährdet.
Innere und externe Erfolgsfaktoren
Viele Autoren von Erfolgsratgebern oder Erfolgsblogger sind der Meinung: „Erfolg hängt nicht von äußeren Faktoren ab, sondern er ist in uns selbst zu finden“, wie zum Beispiel im Buch „Der Erfolg ist in Dir“ von Dale Carnegie. Solche Persönlichkeits-Variablen könnte man als „innere Erfolgsfaktoren“ bezeichnen. Diese kann der Mensch durch seine Fähigkeiten oder Willensleistungen beeinflussen.
Es gibt jedoch de facto auch äußere oder „externe Erfolgsfaktoren“, auf die der Mensch keinen Einfluss nehmen kann. Dazu gehören: gesellschaftliche Trends, natürliche Schicksalsschläge, historische Ereignisse, politische Entwicklungen, juristische Entscheidungen, das ökologische und das ökonomische Klima – um nur einige zu nennen. Und eben auch Zufälle.
Die Frage ist, wie der Mensch mit externen Entwicklungen zurechtkommt, wie er darauf reagiert und ob er in der Lage ist, sie zu bewältigen. Damit möglichst keiner dieser „externen Faktoren“ eine erfolgskritische Wirkung entfaltet.
Du solltest daher alle wichtigen Erfolgsfaktoren identifizieren und beim Erfolgshandeln mitberücksichtigen. Oft kann es sein, dass innere Erfolgsfaktoren nicht ausreichend entwickelt sind. Oder dass externe Erfolgsfaktoren nicht erkannt werden. Gerade externe Erfolgsfaktoren können sich äußerst erfolgskritisch auswirken: etwa nicht erteilte Genehmigungen, geänderte Gesetzesrahmen, Trends und mehr.
Fazit: Erfolgsfaktoren sind daher alleine nicht erfolgsentscheidend. Wohl aber ist es für den Erfolg entscheidend, alle wichtigen erfolgskritischen Erfolgsfaktoren auf seiner Seite zu haben.
Erfolgsfaktor, betriebswirtschaftliche Bedeutung
Auch in der Betriebswirtschaft kommt der Begriff des Erfolgsfaktors vor, zum Beispiel im Rahmen der sogenannten Erfolgsrechnung oder einer Erfolgsbilanz.
Betriebswirtschaftlich wird mit dem Begriff „Erfolgsfaktor“ ein wichtiger Faktor für das Zustandekommen von Unternehmenserfolgen bezeichnet. Unternehmen möchten die Ursachen für ihren Unternehmenserfolg oder Misserfolg kennen. Die Ermittlungen dazu werden „Erfolgsfaktorenanalyse“ oder „Erfolgsfaktorenforschung“ genannt.
In der Betriebswirtschaftsforschung werden als Erfolgsfaktoren unter anderem erwähnt: Technologie, Prozessmanagement, Firmenkultur, Produktion, Einkauf, Qualitätsmanagement, Organisation, Strategie, Vertrieb und mehr.
Je nach Unternehmenstyp und Branche können auch Erfolgsfaktoren wie Service, Design, Logistikzeiten, Kostenführerschaft und Preisdumping wichtige Erfolgsfaktoren sein. Das sind jedoch nur Auszüge aus einer breiten Range.
In einem Unternehmen können viele Faktoren erfolgskritisch sein oder werden: ob Fachkräftemangel, Qualitätsprobleme und mehr. Wenn der Vertrieb glänzt, kann alles zur gleichen Zeit durch eine stehende Produktion zunichte gemacht werden. Und umgekehrt.
Wichtig ist, neben den inneren Erfolgsfaktoren eines Unternehmens auch die externen Erfolgsfaktoren zu berücksichtigen, wie etwa die Marktentwicklung oder die Kundenzufriedenheit.
Denn: Wenn man wichtige Zukunfts-Trends nicht erkennt, kann auch die beste Erfolgsfaktorenanalyse keine brauchbaren Ergebnisse liefern. So sollte eine Erfolgsforschung auch künftige Erfolgsfaktoren abdecken und Erfolgschancen identifizieren können.